Moorbädern wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Dies dachte sich auch das PAS-Team des LimesRun und schickten am 18. Oktober mich sowie rund 1.199 weitere Mitstreiter auf die Strecke rund um Bad Gögging. Der Hindernislauf wurde dieses Jahr zum zweiten Mal ausgetragen. Bei angenehmen Temperaturen mußten wir rund 30 Kilometer und insgesamt 35 Hindernisse überwinden. Die meisten auf der neu geplanten Strecke waren nass, schlammig und pampig.
Nach dem Startschuß ging es in der dritten Welle on the Schlamm. Die beiden ersten Hindernisse “Socker-Wire” und “Bier-Hürden” dienten zur Eingewöhnung, ehe die Moorgruben auf uns warteten. Metertiefe Moorgruben, bei denen Teamwork zählte. Von unten schieben, von oben ziehen. Über die schlammig-wässrigen Moor-Fields ging es Überland weiter, ehe wir uns durch ein morastig, grünes Dickicht kämpfen mussten. Anschließend warteten Moor-Container auf uns. Am Hotel Monarch ging es am Monarch Hill einige Male auf und ab bevor der Parcours uns Richtung Kurpark führte.
Dann ging es ab in Schlamm und das kühle Nass. Erst ein Schlammbad, anschließend sauber Schwimmen im Kurparksee und im Alten Kurparkweiher. Insgesamt rund 100 Meter Schwimmstrecke. Das Gefieder wollte danach erst einmal trocken gelaufen werden :-). Über Wiesen und Felder leitete uns der Masterchief zur nächsten Querung an die Ufer der Abens. Also wieder rein in die Fluten und rüber ans andere Ufer. Und dann kam das größte Hindernis: ein regionales Kamerateam stellte sich mir in den Weg. Puhh. Da war ich erst mal sprachlos. Was sagt man denn da. Na ja, nach einem kleinen Small Talk ging es in die Knie und ab durch die Röhren. Und dann: wieder Wasser.
“Gögging Bridge” und das Tauchhindernis “Der Eisvogel” ließen uns nicht trocken werden. Wir kamen nicht umhin, die drei im Wasser liegenden Baumstämme tauchend zu überwinden. Nach dieser Erfrischung ging es kurz auf`s Trockene ehe die Abens erneut gequert werden musste. So langsam kam bei mir das Gefühl auf, daß mir Schwimmhäute zwischen den Zehen wuchsen. Nun ging es raus aus Bad Gögging. Hier wurde erst einmal Strecke gemacht und ich konnte mich wieder etwas warm laufen.
Der Weg führte leicht ansteigend zum ehemaligen Römerkasell Abusina, dem UNESCO Weltkulturerbe. Leider blieb nur wenig Zeit, sich die Ruinen und Infotafeln genauer anzusehen. Weiter durch Hopfen- und Rapsfelder zum Gelände der alten Ziegelei. Hier warteten massig Schlamm, ein fieses Kriechhindernis und viel Gestrüpp. Am Scheitelpunkt des Parcours angekommen ging es auf offenem Feld zurück Richtung Bad Gögging. Am Campingplatz Felbermühle wartete die Station “Vietcong”, ein schlammiger, verschilfter Bachabschnitt ehe es den selben Weg zurück ging. Also noch einmal die Tauchstation “Eisvogel”, die Querung der Abens, das Schwimmen im Kurparksee usw.
Nach rund 20 Kilometern in den Beinen waren die Hindernisse nicht mehr so einfach zu bewältigen. Der Ein oder Andere mußte dem kalten Wasser Tribut zollen und erlitt Krämpfe in den Unterschenkeln. Doch die Mitläufer wurden von den Erste Hilfe Helfern vorzüglich betreut. Mit vereinten Kräften wurde noch einmal das Hindernis-Highlight Moorgruben bewältigt, ehe ich nach über 29 Kilometern erschöpft, entkräftet aber glücklich die Ziellinie überschritt. Mit 3:30:40 und Platz 193 war ich echt zufrieden mit meiner Leistung. Und auch am nächsten Tag spürte ich, was ich geleistet hatte.
Mal wieder hat das PAS-Team einen “sauberen” Lauf organisiert. Die Stimmung unter den Legionären und Zuschauern war super, der Staffelstart klappte und nenneswerte Staus gab es auf der Strecke meines Wissens auch keine. Das nenne ich Freilandhaltung. Nächstes mal gerne wieder. Und wem Venedig zu weit ist der sollte einfach Bad Gögging als Reiseziel in Erwägung ziehen. Da gibt es genauso viel Wasser und noch etwas römsiche Kultur.
Euer
TC