Am 7.6.2015 war es so weit. Premiere für den Rothaus Mudiator Run in Mannheim, der Stadt im Quadrat. Mit rund 2.500 Teilnehmern eine nicht gerade kleine Premiere. Das stellte das Orga-Team auf dem gut besuchten Gelände des Maimarkt vor die ein oder andere Herausforderung. So gab es bei strahlendem Sonnenschein bei der Abholung und Ummeldung die ersten längeren Wartezeiten, die aber zu verschmerzen waren. Eine außergewöhnliche Idee haben sich die Organisatoren des Mudiator aber auch einfallen lassen. Als “Aufpasser” an den Hindernissen wurde das regionale Football-Team der “Rhein Neckar Bandits” verpflichtet.
Startschuss zum ersten Mudiator Run
Um 11.00 Uhr ging´s dann los. Direkt nach dem Start folgten die Hindernisse Schlag auf Schlag. “Tyre Jump”, “Labyrinth”, “Schaumparty”, “Small Tyre”, “The Gates” um nur einige zu nennen. Nach den ersten Hürden kam die erste kalte Dusche von einem Teammitglied der “Rhein Neckar Bandits”. Was angesichts der Temperaturen gar nicht schlecht war. Dem Sprung in den Wassercontainer folgte der Kampf gegen den Wasserstrahl eines Feuerwehrschlauchs. Je näher man rückte, desto stärker wurde der Widerstand. Nach ein paar Metern hieß es deshalb umdrehen und rückwärts weiterlaufen. Das war ich meinem Chicken auch schuldig. Nach dem “Drag Race”, bei dem man mindestens zu zweit einen LKW Reifen schleppen musste, und der “Heupyramide” ging es über die “Fence Road” auf´s freie Feld. Hier entzerrte sich das Teilnehmerfeld der ersten Startgruppe recht schnell.
Unter einer Brücke erwartete die Läufer “Ballroom”, ein IKEA-Bällebad für Erwachsene. Eine schöne Idee. Schade nur, daß bei der zweiten Runde einige Bälle bereits auf den Feldern verstreut waren. Direkt im Anschluß wartet “Kraftprotz” mit Sandsäcken auf die Läufer. In der rechten wie linken Hand musste jeweils ein Sandsack über ca. 40 Meter getragen werden. Neben dem Gewicht war das größte Problem, dass die Sandsäcke schwer zu greifen waren. Nach der Hälfte der Strecke spürte ich diese Tatsache in den Fingern. Also hieß es auf die Zähne beißen. Nachdem wir den Balast wieder abgelassen hatten warteten “The Walls” auf die angehenden Mudiators. Drei hintereinander angeordnete Holzwände, die von Mal zu Mal höher wurden. Die ersten beiden meisterte ich in der ersten Runde noch ohne Abstützen an der Seitenstrebe, bei der Letzten nutzte ich diese, um die rund 3,50 Meter zu überwinden. Nach einer Wasseraufnahme ging´s zum “Frog Jump”, dem guten alten Sackhüpfen. Hört sich leicht an, bei einer entsprechenden Distanz kann dies aber sehr kräftezehrend sein. Weiter über die Feldwege, wo Holzstämme geschleppt und ein Kriechhindernis absolviert wurden. Langsam spürte ich die Hitze unter meinem Chicken, die sich Dank des wolkenlosen Himmels unaufhörlich steigerte. Ein schattiger Streckenabschnitt war aber leider nicht in Sicht. Der Parcour führte nun Richtung SAP-Arena, ehe es zum Maimarktgelände zurück ging. Es folgte “Tip Tap”. Eine Wand, an der die Teilnehmer mit Hilfe von kleinen Haltegriffen entlang klettern mussten, ehe der anschließende “Reifenwechsel”, ein Container mit Autoreifen, passiert wurde.
Die nächste Abkühlung brachte “Mud & Ice”, ein Wasserbecken, das mit Gittern abgedeckt war und kriechend bewältigt wurde. Eis, wie der Name des Hindernis vermuten ließ, konnte ich allerdings nicht entdecken. Die größte Challenge für mich war das kommende Hindernis “Affenhangel”. Drei Leitern, die versetzt angeordnet waren und deren Sprossen zum Ende hin immer weiter auseinander lagen. Sicherlich das schwertse Hindernis des Parcours. “Dank” der nassen Hände wurde mir der Wechsel zur zweiten Leiter zum Verhängnis. So landete ich auf dem Asphalt. In der zweiten Runde klappte es dann, da ich vorab meine Hände so gut es ging trocken hielt. Eine erneute Abkühlung bekamen wir am “Mud Montain”. Ein “Rhein Neckar Bandit”, mit schwerem Gerät “bewaffnet”, spritzte uns kräftig ab. Bei dem Wetter genau die richtige Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt :-). Hier ging es einige Mal den Hügel rauf und wieder runter, wobei das Terrain Dank des Wassers mit der Zeit immer rutschiger wurde. Langsam näherten wir uns dem Zielbereich. Diverse Kriech- und Kletter-Hindernisse mussten dabei noch gemeistert werden. Der “Power Slide”, eine aufblasbare Wasserrutsche, stellte den krönenden Abschluß der ersten Runde dar.
Die zweite Runde. Wegen Überfüllung ein wenig zäh.
Auf dem Weg zur zweiten Runde offenbarte die Streckenführung ihre Tücken. Durch die eng gesetzten Hindernisse im Startbereich kam es zu einem großen Stau, da nun die Starter, die eine Runde absolvierten und die, die 18 Kilometer liefen, aufeinander trafen. So gut es ging wurden die Läufer der zweiten Runde rechts an der wartende Menge vorbeigeschleust. Vor dem Hindernis “Small Tyre” wurde es dann zu viel. Die “Wiederholungstäter” durften statt das Hindernis erneut zu durchkriechen Burpees absolvieren. Damit wurde die Situation entspannt. Ich denke, das war die richtige Maßnahme, da der Stau immens war und die Ungeduld groß. Im weiteren Verlauf des Rennens ging auch das Wasser zur Neige. Für den ein oder anderen war dies nicht unerheblich, ich jedoch konnte damit leben, da wir am “Mud Mountain”, der zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen gesperrt wurde, immer noch eine kalte Dusche genießen durften. Nach beinahe genau 3 Stunden überschritt ich als 224ster (Überraschung: 15ter in meiner Altersklasse) in der Gesamtwertung die Ziellinie.
Fazit: Bei seiner Premiere hatte der Mudiator Run so seine Startschwierigkeiten. Die Resonanz in den sozialen Medien war grundsätzlich positiv, wobei an der ein oder anderen Stelle Kritik geübt wurde. Zu Recht. Dennoch sollte man den Initiatoren die Zeit geben. Bekanntlich lernt man aus Fehlern. Und ich bin mir sicher, dass die kommenden Mudiator Runs besser ablaufen werden. Die anspruchvollsten Hindernisse waren mit Abstand “The Walls” und “Affenhangel”. Ich bin auf die nächsten Läufe gespannt und werde bei Gelegenheit sicherlich noch einmal vorbeischauen.
Euer
TC
PS: Der Bericht zum TOUGHEST 24H XTREME in Stockholm folgt in Kürze.