Der McTuff Hindernislauf ist einer der ersten in der OCR-Saison überhaupt. Und findet in den schottischen Highlands statt, wo zu dieser Jahreszeit sich Plusgrade wie Minusgrade anfühlen. Michael hat sich dieser Herausforderung gestellt und ist nach Schottland gereist. Hier sein Bericht über den Hindernislauf MacTuff. Viel Spaß beim Lesen.
Bereits einen Tag vorher fuhr ich zum Gelände auf dem der MacTuff stattfinden sollte. Doch diesen Weg hätte man sich fast schon sparen können, da man kaum etwas von der eigentlichen Laufstrecke sehen konnte. Der Lauf fand auf einer Rennstrecke für Autos statt, wobei der MacTuff auf dem hinteren Teil des Geländes statt fand. Allerdings habe ich den Organisator Alex kennengelernt. Wir hatten uns etwas unterhalten und ich durfte meine Startunterlagen in seinem kleinen Büro direkt mitnehmen.
Schottisches Wetter am Renntag
Am Renntag fuhr ich dann wieder zum Gelände. Diesmal war eine lange Warteschlange bei der Abholung der Startunterlage vor dem kleinen Büro. Zum Glück hatte ich meine Unterlagen ja schon. Die Atmosphäre war sehr familiär. Eigentlich sollte der MacTuff um 11.00 Uhr losgehen, doch die Schotten nahmen es mit der Startzeit nicht so genau. So warteten bei 7° C, die sich wie -5° C anfühlten im Startbereich. Der Nebel zog in unsere Klamotten. Kurz bevor es losging heizten uns Dudelsackspieler stilecht mit einem schönen Konzert mächtig ein. So wurden wir auf den bevorstehenden Kampf mit den Elementen eingestimmt. 20Minuten später als geplant ging es dann auf die Piste, auf sonst Autos ihre Rennen bestreiten. Gleichzeitig entzündeten die MacTuff Macher ein wunderbares Feuerwerk.
Das erste Hindernis waren Footballspieler, die sich uns in den Weg stellten. Dann war auf einer Strecke von ca. 1,5 Kilometern inkl. zwei kleiner Kriechhindernisse angesagt. Dann folgte Sandsack schleppen über einen Container. Nun dachte ich, das war es. Nein! Wir mussten den 10 Kilo-Sandsack weiterschleppen. Weitere 1,5 Kilometer durch Wasser und über unzählige Hügel. Ich war froh, als ich diese Last endlich los war. Anschließend war wieder Laufen angesagt ehe wir ein Auto, das an einem Seil befestigt war, ziehen mussten. Weiter ging es zu einer Mauer, die schräg bewältigt werden musste. Ich staunte, ich hatte keine Probleme damit. Aber dann kam ein Hindernis, bei dem ich passen musste: Seil hoch klettern. Das kannte ich noch aus der Schule und schon damals fand ich das schon sehr schwer. So kassierte ich meine erste 5 Minuten-Zeitstrafe. Denn diese bekam man, wenn man ein Hindernis ausließ oder nicht nach Vorgabe bewältigte. Nun folgten immer mehr Hindernisse wie Wände, Kriechen, in kleinen Reifen hangeln (wo ich eine weitere Zeitstrafe bekam), Balken liegend hangeln und ein ca. 4 Meter hohes Hindernis, das mit einem Seil bezwungen werden musste. Das habe ich wegen der längeren Wartezeit ausgelassen, da mir bereits sehr kalt war. Dafür nahm ich eine weitere Zeitstrafe von 5 Minuten in Kauf. Dies war aber auch meine Letzte.
Am Ende Hindernisse ohne Ende
Weiter ging´s gefühlte 20 Mal die Hügel hoch und wieder runter, durch einen Tümpel und dann ab in ein Wäldchen. Das folgende Terrain, tiefes Moos, war ziemlich anstrengend und ging in die Beine. Bevor es Richtung Ziel ging, waren noch 12 tiefe Gräben zu überwinden. Zum Glück kein Wasser, dachte ich mir. Doch dann kam eine schöne Schlammpackung: Der einzige kleine See. Mist dachte ich! Das Ufer fiel steil bergab. Und ehe ich mich versah, platschte ich ins tiefe Wasser und nahm einen leckeren Schluck von der braunen Highland-Brühe. Das Ufer war rund 15 Meter entfernt und musste schwimmend erreicht werden. Erstaunlich, dass doch viele Probleme mit der Schlammpfütze hatten und das gespannte Seil zur Hilfe nahmen.
Ich schwamm etwas abseits und wurde mehrmals von den Bootsrettern gefragt, ob alles okay sei, was ich bejahte. Raus und weiter ging es 3 Mal über ca. 3 Meter hoch gestapelte Traktorreifen. Jetzt war es wirklich nicht mehr weit bis zum Ziel. Zwischenzeitlich war die Sichtweite wegen des schottischen Nebels auf 50 Meter geschrumpft. Nach 2:12:47 Stunden plus 15 Minuten Zeitstrafe schleppte ich mich völlig entkräftet über die Ziellinie.
Fazit:
Der MacTuff war ein sehr schöner Hindernislauf. Die Läufer waren fröhlich, das Feld mit ca. 470 Startern übersichtlich. Allerdings war die Verpflegung an der Strecke mangelhaft. Es gab nämlich keine. Und wer ein schönes Souvenir kaufen wollte, wurde leider enttäuscht. Nächstes Jahr soll es besser und schwerer werden, versprach mir Alex. Warten wir es ab. Ich komme werde wieder kommen, um mich selbst davon zu überzeugen.
Was das Startgeld betrifft: Diese liegen für 2018 bei 70 Pfund, wobei ich mir mit 48 Pfund den Earlybird-Tarif sicherte. Also, wer Lust auf einen ganz speziellen Saisonstart bekommen hat sollte sich frühzeitig anmelden.