5 Jahre Great Barrier Run. Zum Jubiläum hatten wir es endlich geschafft, auch an diesem Hindernislauf teilzunehmen. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Die Stimmung war super und auch die Rahmenbedingungen wie etwa die Orga konnten sich sehen lassen. Bis auf eine Kleinigkeit 🙂 Aber zu diesem Punkt komme ich aber später noch einmal.
Auf dem Weg zum Great Barrier Run in Göttingen, Niedersachsen
Vielleicht sollte ich aber lieber von vorne anfangen. Letzten Samstag fuhr ich vom Rheinland aus Richtung Göttingen. Dort fand auf dem Uni Gelände der fünfte Great Barrier Run statt, ein Extrem Hindernislauf, der sich in der Szene bereits einen Namen gemacht hat. Die komfortable Parkplatzsituation lässt einen bereits entspannt anreisen. Ausreichend Parkplätze zu moderaten Preisen in der Nähe des Veranstaltungsgeländes. Was möchte man mehr. Nachdem ich mein Gefährt sicher abgestellt hatte, machte ich mich bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zur Anmeldung. Die Abholung der Unterlagen lief problemlos und zügig von Statten. Im Anschluss daran suchte ich meine Mitstreiter Chris und Sandy, mit denen ich mich auf den 10 (2 x 5) Kilometer Rundkurs stürzen wollte. Da noch etwas Zeit war, schlenderte ich im Start- und Zielbereich umher. Und entdeckte die beiden, bereits gespornt und gestiefelt, im Zielbereich. Wie ich erfuhr, hatten die Kids von Sandy den Hindernislauf für Kinder bereits erfolgreich absolviert. Nach herzlicher Begrüßung, der Taschenabgabe und der Denksportaufgabe “Was mache ich mit diesem verd… Abholzettel?” begaben wir uns zum rund 10 minütigen Aufwärmprogramm für unsere Startwelle. Respekt an die beiden Vorturnerinnen, die den zahlreichen Hindernisläufern den ganzen Tag über auf den Great Barrier Run einstimmten.
Zum Start des Great Barrier Run ging’s ins “Kino”
Kurz bevor wir starteten wurde unsere Startwelle in ein abgedunkeltes Zelt geführt. “Kinolike” wurden wir mittels Great Barrier Trailer, Lichteffekten und Rauch auf die kommende Herausforderung eingestimmt. Na, das war mal etwas anderes. Fast wie in der Disse. Nach einem Countdown verschwand eine Wand des Startzeltes. Vom Sonnenlicht geblendet ging es auf den Rundkurs des Hindernislaufs. Über den Sportplatz der Uni Göttingen zum ersten Hindernis “Container Chaos”, das aus zwei großen Container bestand zwischen denen Reifen aufgeschüttet waren. Glücklicherweise waren die recht breit, sodass sich das Läuferfeld nur etwas staute. Über die Stadiontreppen führte der Weg zum Wasserhindernis “Pool”. Unter zwei hintereinander angeordneten Balken, die auf den Rändern eines offenen Containers lagen, mussten hindurchgetaucht werden. Eine willkommene Erfrischung bei den warmen Temperaturen. Anschließend folgten “Muddy Holes”, die den Läufern das entsprechende Mud Run Feeling gaben. Anders herum wäre mir lieber gewesen. Erst der Schlamm, dann die Wäsche. Aber wir waren ja nicht zum Jammern da :-). Nach “Wheely Field”, alten Autoreifen, war “Higgledy Piggledy” angesagt. Ein Up and Down über Balken und Wände zwangen uns, im permanenten Cross-Fit-Modus zu bleiben. Weiter ging’s zum “Tiny One”. Autoreifen, die an einem Seil hingen durften alleine oder im Team gezogen werden. Bei dem trockenen Boden wurde einiges an Staub aufgewirbelt. Nach dieser Übung stellten sich uns zwei Walls, “Double Ox” aus Holz in den Weg. Mit etwas Schwung ließen wir auch dieses Hindernis hinter uns. wir auch dieses Hindernis hinter uns lassen. Anschließend Führte uns die Strecke wieder zurück auf den Sportplatz zum Hindernis “Wood Tower”. Es folgten drei Wasserrutschen, die leider stellenweise mit zu wenig Wasser versorgt waren, um ein graziöses Dahingleiten zu ermöglichen. Das anschließende “Rooftop” war eine Wand mit Steilwand aus Holz, die es zu meistern galt. Angebrachte Seile erleichterten diese Aufgabe. “Hangover”, eine Strickleiter die in horizontaler Richtung in 2 Metern Höhe hing, erforderte noch einmal einiges an Griffkraft, um auf der anderen Seite anzukommen.












Erst mal ab in den Wald
Nun führte die Strecke weg vom Sportgelände, über das Unigelände in ein nahe gelegenes Waldstück. Auf dem Weg überwanden wir noch das einige Schrottautos, die uns nicht aufhalten konnten. Am Waldrand stieg die Strecke sanft an. Es gab also doch ein paar Höhenmeter. Nach einer etwas längeren Laufstrecke ohne Hindernisse hatte Sandy ihren großen Auftritt. Denn eine Person musste sich auf ein an Ketten hängendes Brett setzen, während die anderen sie Mit Hilfe einer Stange tragen mussten. Natürlich nahmen die Männer die Challenge an, während Sandy sich genüsslich ausruhte. Weiter ging es durch den Wald. Hier waren noch die Stationen “Heavy Tires” und “Lumberjack” aufgebaut. Bei “Lumberjack”, dem Tragen eines Baumstamms, hatten wir Möglichkeit, alleine oder im Team eine Holzstück über einen Rundkurs zu tragen. Wir entschieden uns für die letzte Variante und trugen den Holzstamm im Gänsemarsch einmal um`s Carée. Nach einer weiteren Strecke im Wald und einer Verpflegungsstation leitete uns die Strecke zurück zum Uni Gelände. Kurz nacheinander galt es die Hindernisse “Trippy Ladder” und “Dirty Bug”, ein Cage Crawl mit mäßig viel Wasser zu absolvieren.
Kinderpopo oder “Mount Madness”. Wo ist der Unterschied?
Nach dem Letzten Hindernis waren wir trotzdem komplett nass, insbesondere die Schuhe, was das darauf folgende Hindernis “Mount Madness” umso schwerer machte, denn die schrägen Holzplatten, die zu Fuß erobert werden mussten, waren beschichtet. Werden diese nass, werden sie glatt wie ein Kinderpopo und das Geläuf verliert extrem an Grip. Beim ersten Anlauf war meine Geschwindigkeit prompt zu langsam, was mich auf halber Höhe zum umdrehen Zwang. Beim zweiten Anlauf gelang es mir, die helfende Hand eines Mitstreiters zu ergreifen. Geschafft. Chris und Sandy standen vor der gleichen Hürde. Schwierigkeit. Sie hatten wie fast alle Läufer Probleme mit den nassen Holzplatten. Ein ums andere Mal mussten sie auf der Hälfte umdrehen. Um helfend eingreifen zu können waren sie einfach zu weit weg. Nach mehreren Versuchen beließen wir es dabei. Die Beiden hatten ja noch eine Chance in der zweiten Runde. Auf eine missglückte Generalprobe folgt ja meist eine erfolgreiche Premiere. Im Folgenden bezwangen wir “Happy Monkey”. Senkrechte Wände an denen wir mit Hilfe von Tritten und Griffen entlang kletterten. Durch die zahlreichen Teilnehmer waren sie ebenfalls nass und glitschig geworden. Das machte es umso schwieriger, erfolgreich auf die andere Seite zu kommen. Mit entsprechender Griffkraft gelang es mir, wohlbehalten die andere Seite zu erreichen.
Nach einer kurzen Laufstrecke erreichten wir “Three of a kind”, drei hintereinander angeordnete Container. Der erste war mit Altpapier gefüllt und einem Netz bedeckt, die beiden folgenden waren mit Altreifen gefüllt. Wir mussten jeweils die andere Seite erreichen. Das Vorankommen war zwar mühsam, aber im Vergleich zu den vorherigen Hindernissen eher entspannend. Einige hundert Meter weiter erwartete uns “Hip Hop”. Schräge Holzwände waren mit etwas Abstand hintereinander angeordnet. Die Aufgabe bestand darin, von Wand zu Wand springen. Da die Schuhe immer noch feucht waren, konnten wir das Hindernis nur mit einige Ausrutschern passieren. Danach erblickten wir bereits das Stadion. Wenige Meter später hatten wir die erste Runde erfolgreich absolviert.
Aller guten Dinge sind zwei
Die zweite Runde begann wieder mit den Containern und den Autoreifen. Nun merkte ich, dass wir bereits ein paar Kilometern hinter uns hatten. Das schöne an einer zweiten Runde ist, dass man bereits weiß, was einen erwartet und man kann sich mental darauf einstellen. Auch das zweite Mal absolvierten wir die Strecke mit dem entsprechenden Elan, ehe wir wieder das Stadion erreichten.
Final Stage. Das letzte Bollwerk.

Ehe wir auf die Zielgerade im Stadion einbogen ging es ein letztes Mal über “Container Chaos”. Das letzte Hindernis, “Final Stage”, war ein Container auf dessen Dach ein freischwebender Balken angebracht war. Dieser musste mittels Strickleiter erreicht werden. Das letzte Bollwerk vor dem Ziel. Leider stauten sich hier die Hindernislauf-Begeisterten etwas, da enige Läufer dann doch Probleme hatten, den Balken und im Folgenden das Dach des Containers zu erreichen. Als wir an der Reihe waren meisterten wir die Aufgabe doch recht souverän. Nach rund 2,5 Stunden liefen wir über die Ziellinie, wo uns ein leckeres, alkoholfreies Bierchen entgegenlachte. Prost.
Fazit zum Great Barrier Run in Göttingen, Niedersachsen
Der Great Barrier Run ist ein schöner Hindernislauf mit einigen anspruchsvollen Hindernissen. Die Passion für Extrem-Hindernisläufe der Veranstalter überträgt sich auch auf die Veranstaltung. Die Stimmung am Wettkampftag war super. Und das nicht nur wegen des Wetters. Für Gruppen ist der Great Barrier Run super geeignet, da die Strecke nicht zu weitläufig angelegt ist und wenig Höhenmeter besitzt. Hier trifft man sich immer wieder. Das Verhältnis zwischen Strecke und Anzahl der Hindernisse ist gut. Regelmäßig wird man vor Herausforderungen in Form von Hindernissen gestellt, denn Laufen kann ja jeder. Wer warme Duschen schätzt, ist bei dem Great Barrier Run richtig. Die Umkleide in der Turnhalle ist ein Convenience Faktor, den nur wenige Läufe bieten können. Nach einem erfolgreichen Lauf kann man dann frisch geduscht die Heimreise antreten oder den Tag auf der Event Meile ausklingen lassen. Einzig und allein die Taschenabgabe sollte optimiert werden. Denn ein Papierzettel als Nachweis für die abgegebene Tasche eignet sich nur bedingt. Nach all den Wasserhindernissen hatte das kleine rote Zettelchen beinahe nicht überlebt. Mir sprangen lediglich noch die Anfangszahlen entgegen, der Rest war “verwaschen”. Das tat aber dem Spaß keinen Abbruch.

Euer
TC
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Euer
TC