Es war mal wieder soweit. Der Blaster Run in Hirschau am Monte Kaolino stand vor der Tür. Dieses mal etwas früher im Jahr, genauer am 1. Juni. In der Regel rechnet man hier mit etwas weniger Hitze, doch das war ein Irrglaube. Nate, der Vater des Blaster Runs, scheint mit dem Wettergott einen Pakt geschlossen zu haben. Findet der Hindernislauf am Monte Kaolino statt, scheint die Sonne und die Temperaturen steigen auf rund 30 Grad. Egal, ob er im Juni oder im August stattfindet. Die Hitze gibt dem Blaster Run noch eine gewisse Extra-Würze.
“Familientreffen” am Monte Kaolino
Seit 2015 nehme ich jährlich am Blaster Run teil. Und es ist beinahe schon eine Tradition, die 18 Kilometer lange Strecke des Challenge Run mit einigen bekannten OCR-Kollegen zu meistern. Jedes Jahr heißt es: “Wir treffen uns zum Start auf dem Gipfel des Monte Kaolino.” Gesagt getan. Gemeinsam mit Frankie erklomm ich morgens um 9.00 Uhr den 120 m hohen Berg aus 35 Millionen Tonnen Quarzsand. Und das bei brütender Hitze. Das war das richtige Warmlaufprogramm für die Oberschenkel. Auf dem Weg nach oben trafen wir Sandra, Timm und Hauke, OCR Verrückte wie wir, denen fast kein Weg zu weit ist. Sie stürzten mit der ersten Startwelle den Monte Kaolino ins Tal hinab. Die Freude beim Wiedersehen war groß, doch die Qual beim anschließenden Monte Climb ließ die Wiedersehensfreude bei den Mitstreitern kurzfristig erkalten. Zwischenzeitlich hatten wir den Startbereich auf dem Berg erklommen. Und da stand er. Wie jedes Jahr. Meister Nate mit seiner berühmten Klappleiter, auf die er steigt, wenn er sein Rennbriefing gibt. Und ein Teil des bekannten Blaster Run Teams, das wie jedes Jahr wieder einen sehr gut organisierten Lauf auf die Beine gestellt hatte.
Im Affenzahn abwärts. Im Schneckentempo wieder bergauf
Gegen 9.30 Uhr war es dann so weit. Nach dem Briefing durch Nate nahmen wir Aufstellung für ein erneutes Abenteuer Blaster Run und die erste Sprint-Prüfung. Hier geht es darum, wer nach dem Start als Erstes wieder auf dem Gipfel des Monte Kaolino steht. Natürlich waren viele ambitioniert, sich diese Sprintkrone zu sichern. Folglich schwappte nach dem Start eine Welle hitzeresistenter OCR-Verrückter den Berg hinunter. Ruck zuck waren wir am Fuße des Sandbergs angekommen. Nachdem ich die Lungen vom Sandstaub befreit hatte, machte ich mich gemeinsam mit Frank an den beschwerlichen Aufstieg. Anfangs schien die Strecke recht überschaubar, doch mit zunehmender Höhe spürte man den Berg in den Oberschenkeln. Jeder Schritt wurde zur Qual, denn der Sand ließ einen nicht wirklich vorankommen. Fast schien es so, als würde man auf der Stelle treten. Hinzu kam der Feuerball am Himmel, der gnadenlos die Luft aufheizte. Nach rund 7 Minuten erreichte ich erneut den Gipfel des Sandmonsters. Zum Aufwärmen folgten die Hindernisse “Long Jump”
Hindernis Spear Throw beim Blaster Run in Hirschau, Bayern
Mit dem Sandsack durch den Bogenparcours
Danach schnappten wir uns einen Sandsack mit dem es auf der Rückseite des Berges wieder Downhill ging. Nach einigen hundert Metern erreichten wir den Bogenschiessstand. Aus 15 Metern Entfernung musste eine Zielscheibe oder eine Tierattrappe mit einem Pfeil getroffen werden. Hörte sich erst einmal einfach an, war es aber nicht. Auch Bogenschiessen will gelernt sein. Drei Schuss ein Treffer war die Devise. Beim dritten Versuch klappte es bei mir. Der Treffer rettete mich vor 10 Straf-Burpees. Weiter ging es mit dem Sandsack durch den Bogenparcours, immer wieder auf und ab, bis wir wieder die Straße auf der Rückseite des Monte Kaolino erreichten. Von da an waren wieder Höhenmeter angesagt. Auf dem Gipfel angekommen, waren wir heilfroh uns des zusätzlichen Gewichts zu entledigen.
Bogenschießen beim Blaster Run in Hirschau, Bayern
Blaster Run und “Zipfel Bob” gehören einfach zusammen
Nun stand uns das erste Highlight des Hindernislauf auf dem Programm: Zipfel Bob. Eine kleiner Schlitten, mit dem wir den Monte Kaolino hinab rasten. Die Erfahrung aus den letzten Jahren hat mich dazu veranlasst, mir eine Sportbrille aufzusetzen. Denn bei der Abfahrt entstand ein kleiner Sandsturm, der sich nicht vermeiden ließ. Leider ging die Fahrt viel zu schnell im Wasserbecken am Fuße des Sandkolosses zu Ende. Bei den Temperaturen genau die richtige Abkühlung. Im Anschluss ging es auf das Gelände des Schwimmbads, wo als erstes die “Hurdles” zu absolvieren waren. Das Hangelhindernis “Matrix” stellte mich wider erwarten vor Schwierigkeiten. Zum einen hatte ich noch nasse Hände, zum anderen waren die Ringe in unterschiedlicher Höhe aufgehangen. Das führte dazu, dass ich ungefähr auf der Hälfte der Hangelstrecke die Flügel strecken musste. Ein Ring der höher als die anderen hing war für mich nicht erreichbar. Folglich absolvierte ich zur Strafe 20 Burpees.
Ersehnte Abkühlung beim “Belly Flop”
Im Vergleich zum Vorjahr haben die Blaster Run Jungs beim “Underwater Swim” noch einen drauf gesetzt. Aber erst musste der Sprung vom drei Meter Brett absolviert werden. Ich frage mich, ob ich jemals etwas entspannter solche Sprunghindernisse absolvieren werde. Nach kurzem zögern sprang ich, mein Chicken festhaltend, in das kühle Nass. Das war geschafft. Dann ging es auf Tauchstation. Dabei mussten wir durch drei Ringe, die auf dem Beckenboden fixiert waren, tauchen. Ein tolles Hindernis, das in diesem Jahr tolle Unterwasserbilder lieferte. Das Tauchen war damit aber noch nicht abgeschlossen. Bei einem weiteren Tauchgang bestand die Aufgabe darin, Ringe aus 4 Metern Tiefe heraufzuholen. Gar nicht so einfach, wenn man durch ein wasserscheues Chicken einen enormen Auftrieb hat. Aber auch diese Aufgabe konnte ich mit lang anhaltendem Atem meistern.
Weiter ging es durch das Schwimmbecken über eine aufblasbare Schwimminseln zurück zum Beckenrand. Nach dieser Erfrischung war der “Tire Flip” mühelos zu bewältigen.
Hindernis Schwimmbad
Sanfter, langatmiger Anstieg im schattigen Wald
Nach dieser geballten Anzahl an Hindernissen waren jetzt erst einmal einige Kilometer im schattigen Wald angesagt. Hier konnte man Kräfte sparen und den schönen Kulturwald genießen. Nach etwas 6 Kilometern stand das Hindernis “Tire Pull” auf dem Programm. Große Traktorreifen mussten an einem Seil eine kleine Runde auf dem Grasboden gezogen werden. Hier teilete sich die große von der kleinen Runde.
Nach links ging es wieder Richtung Monte Kaolino, gerade aus weiter den Berg hinauf. Da ich mich für die 18 km entschied, ging es weiter den Berg hinauf. Am Scheitelpunkt angekommen führte auch diese Strecke bergab Richtung Monte Kaolino.
Hindernis mit Blaster Run Tradition. Die Walls.
Im Freibad angekommen erwarteten uns die Walls. Insgesamt waren fünf Wände zu bezwingen. Drei 3,5 Meter Wände und zwei 2 Meter Wände. An den höheren Varianten erleichterten Klettergriffe das Überwinden der Barrieren. Der ein oder andere tat sich aber trotzdem schwer damit.
Bericht von Oberpfalz TV zum Blaster Run in Hirschau
Nach 1:30 Stunden ging´s in die zweite Runde
Nachdem die erste Runde erfolgreich absolviert war ging es in die zweite Runde. Zum dritten Mal stand ich am Fuße des Monte Kaolino. Zwischenzeitlich war es um die Mittagszeit und die Sonne brannte weiterhin unbarmherzig vom Himmel. Es half nichts. Ein weiteres mal schleppte ich mich den Treibsand des Monte Kaolino hinauf. Der Berg, der ein Highlight des Blaster Run darstellt. Beim dritten Mal brannten die Oberschenkel noch stärker. Nach rund 10 Minuten war die Qual beendet und ich stand erneut auf dem größten Sandberg in der Oberpfalz. Das Schlimmste war geschafft. In der zweiten Runde traf ich auf einige Fun Run Läufer, die später gestartet waren. Dies hatte zur Folge, dass beim Bogenschießen zu einer kleinen Wartezeit kam, was bei der Hitze aber nicht schlimm war. Nach “Zipfel Bob”, “Belly Flop” und den folgenden Hindernissen erreichte ich nach rund 3 Stunden von der Hitze gekennzeichnet das Ziel.
Fazit für den Hindernislauf Blaster Run in Bayern
Wie beinahe jedes Jahr war die Stimmung und die Orga super. Das Team rund um Nate hat mal wieder super Arbeit geleistet. Der Blaster Run bietet ein paar ganz besondere Hindernisse, mit denen kein anderer Lauf aufwarten kann. Der “Monte Kaolino“, “Zipfl Bob”, “Bogenschiessen” oder “Belly Flop” habe ich bisher noch bei keinem anderen Hindernislauf gesehen. Spektakulär waren dieses Jahr auch die Unterwasseraufnahmen beim Unterwasser-Hindernis. Von den Blaster Run Teilnehmern sind wirklich einmalige Fotos entstanden.
Strecke Blaster Run, Hindernislauf Bayern
Und das Tolle ist. Der Lauf unterstützt den Förderverein Klinik für Kinder und Jugendliche am Klinikum St. Marien Amberg, kurz FLIKA. So wurde letztes jahr eine Spendensumme von 2.500 € für den Förderverein erzielt. Weitere Infos zu FLIKA findest du hier.